Im Gartenreich beim Taubnschuster

Der neu angelegte Garten beim Museum „Taubnschuster“ ist in diesem Jahr so richtig erblüht. Von den Aktiven des Heimatvereins wurden zwei Heilpflanzenbeete, ein Gemüsebeet und ein Beet mit Blumen bepflanzt. Die heimischen Heilpflanzen im „Apothekergarten“sind mit Erklärungsschildern versehen, die Angaben zur Pflanzenart und ihrer medizinischen Verwendung enthalten. Die Anlage dieses Heilpflanzengartens geschah auch als pädagogische Maßnahme für die Unterrichtung von Schulklassen und anderen Besuchern. Der Anbau von Gemüse und Blumen soll dem Charakter  als Bauerngarten Ausdruck verleihen. Nebenan gibt es auch einen Bereich für Beerensträucher, die schon fleißig getragen haben.

Die Kleingärten an der Nordseite der Stadt zum ehemaligen Stadtweiher hin angelegt waren in der Vergangenheit gerne genutzte Grünoasen für die Bewohner der eng bebauten Altstadt. In den letzten Jahren wurden manche dieser kleinen Gärten immer mehr vernachlässigt. Die Neuanlage des Taubnschustergartens war als Beitrag der Stadt zur Aufwertung dieses Grüngürtels  gedacht.

Ein schmaler Spazierweg führt vom „Fischerberg“ abzweigend durch die Haus- und Kleingärten, die einst zwischen der Stadtmauer und dem Stadtweiher angelegt worden waren.

Die Besucher des Museums beim Taubnschuster nutzen in den Sommermonaten gerne die Gelegenheit zu einem Gartenbesuch. Durch eine Tür in der mittelalterlichen Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert, die sich in der Wagenremise im Innenhof des Ackerbürgerhauses befindet, betritt man das Gartenreich. Von der oberen Terrasse hat man einen guten Überblick über den Garten bis hinüber zum Stadtteil Kalvarienberg und Kreuzkirche. Hier ragt eine über einhundert Jahre alte Eiche mit ihrem mächtigen Stamm in den Himmel. Von der Plattform der Feuertreppe, über die man das obere Stockwerk des Museumsbereiches verlassen kann, hat man Aussicht bis zum Rauhen Kulm.

Über eine breite Treppenanlage erschließt sich die große ebene Gartenfläche im unteren Bereich des Grundstückes, die mit einem „Hanikelzaun“ eingefasst ist. Dort kann man eine Pause einlegen, sich auf Natursteinmäuerchen oder eine Bank setzen und die bunte Blumenpracht auf sich wirken lassen.

Im Innenhof des Taubnschusterhauses wächst der original Holledauer Bierhopfen traditionell an Holzstangen und an modernen Drähten in schwindelnde Höhen. Diese Anpflanzung soll an die Hopfenbautradition in der Eschenbacher Flur erinnern. Die heimischen Kommunbrauer zogen einst in zahlreichen Hopfengärten  ihren eigenen Aromahopfen, der als wichtige Zutat zum Bierbrauen gebraucht wurde. Noch heute lassen sich an einigen Stellen im Stadtbereich Hopfenranken entdecken. Auch fränkische Weinreben der Sorte Müller-Thurgau werden am alten Ackerbürgerhaus, wie zu Zeiten des Taubnschuster-Max gezogen.

Natürlich macht so ein gepflegter Garten auch Arbeit. Gerade in  trockenen Sommern wie in den letzten Jahren muß täglich gegossen  und ab und zu Unkraut gejätet werden. Mitarbeiterinnen des Heimatvereins erledigen diese Aufgaben.  Pflanzenspenden für den weiteren Ausbau des Gartens werden gerne angenommen.

Der Lohn für alle Mühen bei der Gartenarbeit ist ein Wachsen und Gedeihen dieses Gartenjuwels gemäß dem Eschenbacher Wahlspruch „Natur erleben, Kultur genießen“.