Sommernacht 2019 - Bourbon Blues Band

Man hätte meinen können das Konzert der „Bourbon Blues Band“ im Taubnschusterhof spielt nicht in der heimischen Oberpfalz, sondern im tiefen Süden der USA. Temperaturen, die nach 22 Uhr noch um die 30 Grad lagen, Hamburger vom Grill, coole Drinks, gut gelaunte Besucher und ein hochemotionaler Sound von der Bühne, die richtige Mischung „In the heat of the night“.

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Für die Musiker, die Gäste und den Heimatverein als Veranstalter war diese Melange am Vorabend des Eschenbacher Bürgerfestes ein Volltreffer, den man so schnell nicht vergisst.

Solange das Tageslicht noch günstig war nutzten viele auswärtige Konzertbesucher die Gelegenheit sich im gepflegten Gartenreich des „Taubnschusters“ umzusehen, oder einen kurzen Blick in die Museumsräume zu werfen.

Kurz nach acht legten dann die fünf „Blues-Enthusiasten“, wie sie schon genannt wurden, los mit einigen selbst geschriebenen Songs von ihrer Scheibe „Attic Session Part 1“. Der fetzige Einstieg gelang souverän mit „Moving On Blue Ground“. Ein Song der alle Qualitäten der drei Brüder Tom, Johannes und Michael Nickl aus Kemnath an Gitarre, Bass und Schlagzeug, Christoph Kukla, der Wolframshofer an den Bongos und weiteren Schlaginstrumenten und ihrem Sänger-Frontman Andreas Karl alias „Doc Drown“ aus dem nahen Thomasreuth sofort unter Beweis stellte. Ein effektvoller Gitarrensound, der mitreißende Rhythmus des Blues und ein zum Teil mehrstimmiger Gesang ließen Großes für den Abend erwarten.

Auch wenn der Song „Hard Time Blues“ von der Härte des Daseins erzählt, verlassen von der Liebsten „sittin`alone“, Alkohol und Nikotin die letzten Freunde sind, ließ sich das für diesen Abend nicht bestätigen. Alleine war die Band im stimmungsvoll beleuchteten Taubnschusterhof nicht. Nach anfänglichem Zögern füllte sich das Areal vollends und der Kassier konnte volles Haus melden.

Die Band hat viele Fans nicht nur in der Heimat, sondern eine solide Fanbasis in ganz Deutschland. Dazu trägt neben der tollen Musik auch die unglaubliche Bühnenpräsenz des „Trauners“ Andreas Karl bei. Er ist eine richtige „Rampensau“, die keine Gelegenheit zur Kommunikation mit dem Publikum ausläßt. Manchmal lässig, manchmal eindringlich, singt und schreit er seine Texte in die Nacht, so daß ihm die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer immer sicher ist.

Das galt besonders für den zweiten Teil der Performance, in der eine Reihe alter Hits der Blues- und Rockgeschichte zu hören waren. Es begann mit „Badge“ einem Titel den Eric Clapton mit seiner „Cream“-Band zum Hit machte. Entspannt ging es weiter mit dem Stones-Oldie „Walking The Dog“, das einem schon gehörig in die Beine fuhr, und steigerte sich zum „C.C.Rider“, einem Welterfolg von Ray Charles oder den „Animals“.

Zum Finale noch einmal Eric Clapton mit „Crossroads“, eine echte Herausforderung für Tom Nickl, die der fantastische Gitarrist, der bereits letztes Jahr mit der „Prohibition“-Band in Eschenbach zu hören war, souverän meisterte.

Die Regie traf mit dem Schlusspunkt „Feelin' alright“ von Joe Cocker perfekt die Stimmung im Taubnschusterhof. Ein Wohlfühlabend, der alle Sinne ansprach und der sich zu einem vollen Erfolg im 25. Jubiläumsjahr des Kulturzentrums entwickelte. Frohe Gesichter auch bei den Mitarbeitern des Heimatvereins, die nach der verregneten Jam-Session zwei Wochen davor, diesmal eine „Musikalische Sommernacht“ der Extraklasse hinbekamen.